Gute Führung gab es nie von der Stange

Führungskraft, (er)kenne dich selbst!

Gute Führung gab es nie von der Stange. Erst recht nicht in der aktuellen Situation. Aber was bedeutet „gute Führung“ in Zeiten wie diesen und wie kann man gewährleisten, dass man überhaupt in der Lage ist eine „gute Führungskraft“ zu sein? Viele Modelle und Definitionen bieten Denkanstöße und beschreiben generische „Best Practices“, aber eine zentrale Frage bleibt offen: Wie kann ich das auf den eigenen Führungsstil und die aktuelle Lage im Unternehmen in einer VUCA-Welt sinnvoll adaptieren?

Um durch die chaotischen Gewässer der immer schneller werdenden abrupten Veränderungen und unvorhergesehenen Herausforderungen erfolgreich führen zu können, muss die Führungsreise der Manager von heute mehr denn je mit einem schonungslosen Blick nach innen beginnen. Angelehnt an dem biblischen Spruch „Arzt, heile dich selbst“ ist die Aufforderung „Führungskraft, (er)kenne dich selbst“ der Ruf, den man sich verpflichten muss. Erst durch eine gründliche und kontinuierliche Auseinandersetzung mit den eigenen Werten, Zielen und Handlungen erwirbt man die Fähigkeit auch im Unternehmen einen ziel- und lösungsorientierten Diskurs konsequent voranzutreiben. Ein Diskurs, der nicht nur taktische Lösungen in der Krise anschiebt, sondern auch für längerfristiges Tun eine gesunde Grundlage bietet.

Mit anderen Worten: Ein Unternehmen kann nur gemäß der eigenen Purpose geleitet werden, wenn die, die ihn führen, auch ihren Purpose erkennen!

Der konsequente Blick nach innen ermöglicht es der Führungskraft das eigene Verhalten bewusster zu steuern, damit Change-Initiativen nicht nur gepredigt, sondern auch mit Leben gefüllt werden. Nicht „talk the talk“, sondern „walk – and talk! – the walk“.

Drei Tipps woran man gute Führungskräfte erkennt:

  • Statt sich auf einen hierarchischen Titel zu berufen, erkennen gute Führungskräfte, dass die bedachtsame Pflege des eigenen Netzwerks (nicht nur unter den Peers) einen effektiveren Impact auf die Kultur des Unternehmens erzielt, als alle von oben angeordnete neue Ziele und Richtlinien.
  • Die richtigen authentischen Storys geben gute Führungskräfte im Umlauf, denn sie verstehen ihre Kraft als gültige Währung bei Veränderungen, die die künftige Geschichte des Unternehmens mitprägen.
  • Vor allem aber, vertrauen gute Führungskräfte bewusst auf Praktiken, die die eigene Resilienz in chaotischen Zeiten fördern und unterstützen andere dabei, das Gleiche für sich zu tun.

Schließlich dienen Führungskräfte nicht als Vor- und Leitbilder innerhalb eines Unternehmens oder Organisation weil sie „perfekt“ agieren, sondern weil sie uns täglich sehen lassen, dass sie besser sein wollen als sie es gestern waren.

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