Führungskräfte sehen Corona-Krise als Chance und definieren ihren Unternehmenszweck neu

  • 82% der Führungskräfte in Deutschland sieht in der Corona-Krise auch eine Chance
  • Insbesondere weibliche und ältere Führungskräfte warnen vor Krisen-Aktionismus
  • Fast die Hälfte der Führungskräfte überprüft strategische Ausrichtung
  • Mitarbeiterorientierung und gesellschaftliche Verantwortung werden Erfolgsfaktoren

82 Prozent aller Führungskräfte sehen auch eine Chance in der Corona-Krise für ihre eigene Organisation. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Expertennetzwerkes Purpose.de unter mehr als 400 Führungskräften in Deutschland. Über nahezu alle Unternehmensgrößen und Wirtschaftszweige hinweg sind die Optimisten demnach in der Mehrheit. Doch die Umfrage zeigt auch: Mehr als die Hälfte (55%) ist besorgt vor “Fehlern durch zu schnelles und aktionistisches Handeln”. Insbesondere weibliche Führungskräfte (63%) und erfahrenere Führungskräfte über 55 Jahren (76%) sehen in Aktionismus ein besonderes Risiko.

Planvolles Handeln ist also das Gebot der Stunde. Doch Führungskräfte laufen Gefahr, in Bewegungslosigkeit zu verharren, wenn sie nicht wissen, woran sie ihr Handeln ausrichten können. Wie können in Unternehmen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden?

Neben kurz- und mittelfristigen Reaktionen wie Kosteneinsparungen (50%) und Anpassung des Produktportfolios (44%), fordert fast die Hälfte der Führungskräfte die Überprüfung der langfristigen strategischen Ausrichtung ihrer Organisation.

Doch wohin führen die neuen Unternehmensstrategien? Hier scheint sich nun das zu bestätigen, was bereits beim Business Round Table der größten amerikanischen Unternehmen, sowie von BlackRock-CEO Larry Fink propagiert wurde: die Abkehr vom Mantra des Shareholder-Value und der Profitmaximierung als alleinigem Ziel. Nach Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeitsdebatte führt der Corona-Schock nun zu einer Neuorientierung.

Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Mitarbeitern zu: sie werden von zwei Dritteln der Befragten als die mit Abstand wichtigste Ressource zur Bewältigung der Krise gesehen – noch vor digitalen Tools oder staatlicher Unterstützung. 55% ist es wichtig dem Thema Personal auch zukünftig mehr Aufmerksamkeit zu widmen um als Unternehmen weiterhin erfolgreich zu sein.

Doch auch andere Stakeholder gewinnen an Relevanz. So ist immerhin mehr als jede dritte Führungskraft überzeugt, dass sich gesellschaftliches Engagement gerade jetzt auszahlt: 36% erwarten, dass Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernommen haben, aus der Krise als Gewinner hervorgehen werden.

Diese Entwicklung lässt sich mit einem Wort zusammenfassen, dass in letzter Zeit etwas inflationär gebraucht wurde: Purpose. Jetzt zeigt sich, dass es weit mehr als ein Buzzword ist, sondern eine Entwicklung beschreibt, die tatsächlich in Unternehmen feststellbar ist.

„Unsere Führungskräftebefragung zeigt: Die Corona-Krise beschleunigt eine Strategiewende vieler Unternehmen: weg von Shareholder Value und Profitmaximierung – hin zu Mitarbeiterorientierung und aktiver Rolle in der Gesellschaft.“, sagt Ingo Rütten, Strategieberater und Sprecher des Netzwerkes Purpose.de, das die Studie initiiert hat. „Gerade erleben wir, wie volatil und unsicher unsere Wirtschaftswelt wirklich ist. Nur mit klaren und fest im Unternehmen verankerten Leitlinien kann man sicher in die Zukunft navigieren. Purpose gibt Orientierung. Davon profitieren dann Mitarbeiter, Kunden, ebenso wie die Gesellschaft und letztendlich auch die Shareholder.“ Ein aktuelles Whitepaper zum Thema Purpose, sowie die Ergebnisse der Führungskräfteumfrage sind kostenlos auf www.purpose.de erhältlich.

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