Arbeit in New York

Meine Skills sind meine Zukunftssicherheit

10 Fragen an eine Weltbürgerin in Amsterdam

Camellia Xueyi YANG ist 29. Sie ist in China aufgewachsen, hat in Nizza studiert. In Frankreich arbeitete sie als Analyst bei Accenture, in Deutschland beim Reisetechnologie-Experten Amadeus. Heute ist sie UX-Developerin bei Booking.com in Amsterdam. Zehn Fragen an eine Arbeitnehmerin, die weltweit zuhause ist.

1. Was bedeutet Arbeit für dich?

Im besten Fall etwas, dass mir Spaß macht. Wo ich mich ausprobieren kann und mit neuen Herausforderungen konfrontiert werde. Auch deshalb habe ich schon einige unterschiedliche Aufgaben ausprobiert. Vor allem ist mir aber eine gute Zusammenarbeit im Team wichtig – mit spannenden Menschen, mit denen ich mich auch privat verstehe und austauschen kann.

2. Wie wichtig ist dir Sicherheit?

Ich glaube in meiner Branche garantiert nicht mehr der Arbeitgeber meine Zukunftssicherheit, sondern meine Ausbildung und Fähigkeiten. Sind diese gut, habe ich die Sicherheit immer und ü berall einen Job zu bekommen.

3. Was bedeutet dir dein Gehalt?

Mir ist vor allem wichtig, dass es ein faires Gehalt ist. Ich muss keine steile Karriere machen und ein teures Auto fahren. Aber ich erwarte, dass die Höhe des Gehaltes auch eine Anerkennung für meine Ausbildung und meine Leistungen darstellt.

4. Wie flexibel willst du arbeiten?

Ich finde es gut, dass ich zwischendurch im Homeoffice arbeiten kann. Letztendlich geht es darum die Arbeitsaufgaben zu erledigen. Arbeitsort und -zeit spielen dabei keine Rolle.

Ortsunabhängig arbeiten
Camillia kann an jeden Ort arbeiten. Wichtig ist, die Aufgaben werden erledigt.

5. Welche Art von Führung erwartest du?

Zu selten werden klare Ziele formuliert. Das brauche ich aber, um mich auch daran messen zu können. Den Weg dahin möchte ich alleine oder mit meinem Team finden können. Aber ein guter Teamleader gibt mir vor, wo wir hinwollen.

6. Mit welchen Landsleuten arbeitest du am liebsten?

Das ist schwer zu sagen, denn wahrscheinlich prägt die Herkunft des Unternehmens (Booking.com ist heute amerikanisch) die Kultur stärker als der Standort. Und wir arbeiten hier auch mit Menschen aus aller Welt – somit kann ich gar nicht sagen, was einen typisch holländischen Arbeitnehmer ausmacht. Vielleicht sind mir die Deutschen noch am nächsten.

Ähnlich wie viele Asiaten sind sie fleißig, strukturiert und zielorientiert. Klassische Vorurteile, die ich aber oft bestätigt gesehen habe.

7. Welche Auswirkungen haben diese unterschiedlichen Kulturen auf den Arbeitsalltag?

Es kommt leicht zu Missverständnissen – was sich auch auf die Arbeitsleistungen auswirken kann. Man muss wissen, wen man mit Handschlag begrüßen kann, wen nicht und wen mit drei Wangenküssen.

8. Wie lassen sich diese Missverständnisse vermeiden?

Es kommt auf die Haltung an. Man sollte sich die Unterschiede bewusstmachen. Wir sind alle Individuen. Es ist schwierig sich in andere hinein zu versetzen und man kann nicht immer jeden verstehen. Aber zu versuchen anderen ihren Freiraum zu lassen ist besser als ständig starr an seinen eigenen Überzeugungen festzuhalten.

Offen sein und die Menschen respektieren – das sind Camillias interkulturellen Tipps.

9. Vermutlich ist es nur möglich wenn man miteinander ins Gespräch kommt. Welchen Anteil haben denn Besprechungen in deinen Arbeitsalltag?

Für meinen Geschmack einen etwas zu hohen. Meine Traumquote liegt bei 70 zu 30: das heißt 70% fachliche Aufgaben, 30% Besprechungen und Soziales.

10. Was ist dein beruflicher Wunsch?

Ich möchte neugierig bleiben. Andere Länder und Schwerpunkte finde ich immer wieder toll. Ich könnte mir durchaus auch irgendwann eine Tätigkeit als Game-Entwicklerin in Kanada vorstellen.

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